Zwischen Sushi & Cyber Security: Unsere Azubine Cora war für ein Auslandspraktikum in Japan

Wie bist Du auf die Idee gekommen, ein Praktikum in Japan zu machen?

Meine Berufsschule, das Carl-Severing-Berufskolleg in Bielefeld, hatte bis vor Corona eine direkte Partnerschule in Japan. Da es dieses Programm nicht mehr gibt, hat die Schule dieses Jahr für das NRW-weite Stipendium, mit dem ich nach Japan gegangen bin, geworben. Mich hat Japan schon immer interessiert. U. a. habe ich, seit ich 13 bin, eine Brieffreundin dort, die ich während meines Praktikums an einem Wochenende auch das erste Mal in Person getroffen habe. So weit weg kommt man sehr selten als Student oder Azubi, deswegen habe ich mich umso mehr über die Möglichkeit gefreut.
 

Wie unterscheidet sich Deiner Meinung nach die Cyber-Security-Arbeit in Japan zu der in Deutschland?

Das Auffälligste ist die unterschiedliche Gesetzeslage. Japan hat Mitte 2025 das Active Cyber Defense Law verabschiedet, welches proaktive Maßnahmen ermöglicht. Dementsprechend anders sieht auch die Arbeit aus. Hier wird auf Angriffe reagiert, während Firmen in Japan versuchen, die Muster schon vor Start eines Angriffs zu erkennen oder diese durch Früherkennung möglichst zeitig zu unterdrücken. Ob das immer zu 100% erfolgreich ist, kann ich nicht sagen, aber es ist eine spannende Herangehensweise. Was mich allerdings überrascht hat, ist der Datenschutz. Der Umgang damit ist in Japan ganz anders, wobei ich sagen muss, dass ich die Datenschutzgesetze in Deutschland deutlich mehr mag. In Japan ist weitaus mehr für bestimmte Institutionen offen einsehbar.
 

Was war Dein persönliches Highlight des Praktikums?

Ich weiß nicht, ob ich ein spezifisches Highlight habe, aber insgesamt bin ich sehr froh wie offen ich in dem Praktikum empfangen wurde. Auch bin ich begeistert, dass ich so viel vom japanischen Arbeitsalltag sehen und so viel daran teilhaben durfte. Das Endergebnis meiner Arbeit dort zum Schluss vorzustellen, war schon beeindruckend. 
 

Gab es während Deines Aufenthaltes auch Herausforderungen oder Schwierigkeiten, die du meistern musstest?

Es gab mehrere Dinge, an die man sich gewöhnen muss. Das erste sind die klar definierten Strukturen und bestimmte Sätze, die man tagtäglich sagen muss und bei denen man sich erstmal daran gewöhnen muss, wann diese angemessen sind. Es gibt in Japan ein paar Verhaltensregeln im Arbeitsumfeld, die bei uns undenkbar wären. Erste Begrüßungen beinhalten immer den Austausch von Visitenkarten, wobei man sich die Karte des Gegenübers genau anschauen muss, weil diese bestimmt, in welcher Höflichkeitsform die Unterhaltung fortgesetzt wird. Außerdem muss man am Ende des Arbeitstages, selbst wenn es weit nach Feierabend ist, sein Team fragen, ob man gehen darf und kann erst danach seinen Platz verlassen.

Das andere, was sehr gewöhnungsbedürftig ist, sind die Pendelzeiten und die Rushhour. Es ist in Japan durchaus normal, dass man über eine Stunde mit dem Zug zur Arbeit benötigt. Das nimmt natürlich sehr viel vom Tag weg. Außerdem sind die Züge während der Rushhour so voll, dass in manchen Linien Zugpersonal versuchen muss, irgendwie alle in den Zug zu quetschen, damit die Türen schließen können. Das war die ersten Tage sehr ungewohnt, weil man in den Zügen kaum atmen kann. Ich hab irgendwann angefangen, früher loszufahren, um zumindest etwas vor Beginn der Rushhour da zu sein. 
 

Gibt es denn Dinge im japanischen Arbeitsalltag, die Du gerne in Deutschland oder spezifisch bei DTS einführen wollen würdest?

Es gibt vieles, von dem ich sagen würde, dass wir es deutlich besser haben in Deutschland. Das betrifft vor allem die Arbeitszeiten. Allerdings bleibt mir eines sehr gut in Erinnerung: die etwas anderen ‚Teammeetings‘ am Freitag. Oftmals wird freitags zwischen 12 und 14 Uhr die Mittagspause mit einer Art Wochenausblick oder Rückblick kombiniert. Dann werden gemeinsam im Team die wichtigsten Dinge der vergangenen Woche oder eben das anstehende für die nächste Woche besprochen – aber während man im Park spazieren geht, zusammen in einem kleinen Café Tee und Kaffee trinkt oder gemeinsam zu Mittag isst. 
 

Wie sah Dein Alltag außerhalb der Arbeit aus? Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Unter der Woche habe ich abends nach der Arbeit oft noch Tokyo erkundet, auch wenn es schon nach 20:00 Uhr war. Ich war mehrfach mit anderen Stipendiaten oder Freunden in Shibuya, Akihabara oder Asakusa. Meistens geht man dort abends essen, weil es viel zu spät wird, um zuhause zu kochen. Ich habe deshalb einiges an traditionellem Essen probiert. Mein Highlight sind aber immer noch die Conveyor-belt Sushi-Restaurants. An den Wochenenden oder anderen freien Tagen haben wir zum Beispiel eine Nacht in Kyoto oder 2 Nächte in Osaka verbracht. Wir sind auch nach Kamakura gefahren, das in der Nähe von Tokyo liegt und über einen Strand verfügt. Es gab also immer viel zu sehen! Und es war definitiv mehr, als dass man das alles hier beschreiben kann. (lacht)
 

Bei DTS absolvierst Du gerade eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Systemintegration. Wie konntest Du dein Wissen aus der Ausbildung bei DTS in Japan anwenden? Hat es dir geholfen?

Auf jeden Fall! Die Firma dort war begeistert von unserem Rotationsmodell und der Tatsache, dass Azubis bei uns schon in der Ausbildung so viel solides Grundwissen beigebracht bekommen und auch anwenden können. In Japan fängt man oft nach dem Studium ohne jegliches Praxiswissen bei einer Firma an und muss sozusagen von Grund auf alles neu gelehrt bekommen. Ich würde also sagen, dass ich auf jeden Fall mein bisher gelerntes Wissen dort gut gebrauchen konnte.
 

Was hat Dir am Leben in Japan besonders gefallen?

Die Convenience – alles hat dort irgendwie miteinander funktioniert. Zug, Bus und Tramfahrpläne sind aneinander angepasst, sodass man in Ruhe umsteigen kann. Alles ist sauber und in großen Menschenmassen laufen alle geordnet auf ihrer Seite. So kommt man viel besser voran. Mein Highlight: Die Straßen sind viel fußgängerorientierter, weil die meisten gar kein Auto fahren müssen. So wie bei uns der Radweg aufgemalt ist, sind es in Japan die Fußwege in den Innenstadtbereichen. Bis auf ein paar größere Verkehrsringe ist hier alles sehr nach Fußgängern und Radfahrern ausgerichtet. Auf den kleineren Straßen haben Fußgänger sogar oft Vorrang. Da fühlt man sich viel sicherer, wenn man weiß, dass die Autofahrer auch wirklich Rücksicht nehmen.
 

Du warst auch auf der EXPO in Osaka, der Weltausstellung für Innovationen und Zukunftsideen. Was kannst du uns darüber erzählen?

Die EXPO in Osaka war riesig. Ich bin sehr glücklich, dass wir durch den deutschen Pavillon dort eingeladen wurden und dass uns im Voraus Fast-lane-Slots gebucht wurden, weil man für einen Pavillon durchaus schon mal 2h anstehen kann – trotz Reservierung. Ich hatte das Glück, das ich an dem Tag neun Pavillons sehen durfte. Mein Favorit war der Future City Pavillon, wo sowohl neuere Technologien und Entwicklungen in den Gebieten der Luftfahrt, Raumfahrt und Unterwasserforschung ausgestellt wurden als auch neue Entwicklungen in der Robotik. Der italienische Pavillon hatte unter anderem eine Variante des Transparenten OLED-Touchscreens ausgestellt, welcher für die Raumfahrt bestimmt ist. Ich habe unter anderem auch noch eine Führung des deutschen Pavillons erhalten, welcher Zukunftstechnologien und Projekte innerhalb Deutschlands ausgestellt hat.

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